Glücklicherweise steht bei mir derzeit kein Wohnungswechsel an. Und selbst wenn ich umziehen würde, dann vermutlich nicht in eine Stadt wie München oder Hamburg – das beschauliche Spiesen ist ja nicht nur ruhiger, sondern auch um einiges günstiger als die überlaufenen Metropolen. Für Studenten oder Menschen, die aus beruflichen Gründen dorthin ziehen müssen oder wollen, bedeutet die Wohnungssuche vor allem eines: Stress!
Die Suche via Immobilienportal
Natürlich muss nicht jede Wohnungssuche stressig sein. Eine Rundmail auf der Arbeit oder die Nachfrage im Freundeskreis bewirkt manchmal wahre Wunder. Doch was machen diejenigen, die keine Beziehungen in der Stadt haben – die Erstsemesterstudenten, die beruflichen Zuzügler? Die können einem eigentlich nur leid tun. Lange Schlangen bei Wohnungsbesichtigungen, WG-Castings und astronomische Maklerprovisionen sind in Städten wie Frankfurt, München, Hamburg, Stuttgart, Köln und Berlin traurige Realität. In den deutschen Ballungszentren verkommt die Wohnungssuche also zur nervenaufreibenden Belastungsprobe. Die einzige Hilfe kommt aus dem Internet: Eine Wohnung ohne Provision findet man zum Beispiel auf den gängigen Immobilienportalen wie Immowelt. Wohnungen und WG-Plätze kann man außerdem auf Uni-Seiten und den Online-Pendants der schwarzen Bretter ausfindig machen. Man muss hier jedoch schnell sein. Der Ansturm auf diese Angebote ist groß. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Die Wohnungssuche als Wettrennen
Die Verzweiflung ist bei vielen angehenden Neubürgern in den Großstädten groß. Nicht wenige sitzen stundenlang vor dem Laptop, aktualisieren das Wohnungsangebot regelmäßig im Browser und greifen sofort zum Telefon, wenn eine neue Anzeige erscheint. Aber dann muss man immer noch die Wohnungsbesichtigung über sich ergehen lassen, die heutzutage ja auch so etwas wie ein Casting ist. Nicht viele Interessenten kommen eine Runde weiter und am Ende kann eben nur einer das Zimmer, die Wohnung oder das Haus bekommen.
Aktuelle Wohnsituation in Deutschland
Die Hauptstadt Saarbrücken schafft es im Mietspiegelindex beziehungsweise im Ranking der teuersten Städte Deutschlands nicht einmal unter die Top-30. Für eine Wohnung, die zwischen 40 und 80 Quadratmeter misst, zahlt man hier durchschnittlich etwa 6,50 Euro pro Quadratmeter. Anders sieht es beim Spitzenreiter München aus. Dort liegen die Preise mehr als doppelt so hoch. Schuld ist die immense Nachfrage. Das trifft vor allem diejenigen sehr hart, die kurzfristig in die Stadt ziehen müssen. Das Unterangebot und die damit verbundenen Dumping-Preise machen es quasi unmöglich, innerhalb weniger Tage oder Wochen eine Bleibe zu finden. Die teuren Städte versuchen mit allerhand Neubauprojekten dem Unterangebot entgegenzuwirken. Allzu häufig entsteht der Wohnraum jedoch an der falschen Stelle.
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